Forestadent is celebrating
50 Years of Orthodontics
Alles begann auf der Welt-Dental-Messe – der heutigen IDS – in Hamburg im April 1974. Parallel zur Ausstellung von Foresta-Uhren auf der Basler Schmuckmesse machte Rolf Förster seine ersten Schritte in der Kieferorthopädie. Damals legten die Brüder Gerhard und Rolf Förster den Grundstein für die Marke FORESTADENT. Heute ist das 1907 gegründete Unternehmen ein Premium-Anbieter von kieferorthopädischen Präzisionsprodukten und weltweit in über 120 Ländern aktiv. Die Marke FAS Aligner System und ihre Aligner-Produktion sind aktuelle und richtungsweisende Entwicklungen.
Interview
Jubiläum von FORESTADENT
Ein Interview mit der Geschäftsführung über die Geschichte, Erfolge und Zukunftsaussichten des Familienunternehmens.
Mit 50 Jahren im Dienste der Kieferorthopädie feiert FORESTADENT in diesem Jahr ein bemerkenswertes Jubiläum. Im Rahmen dieses besonderen Anlasses hatten wir von der KN-Redaktion die Gelegenheit, mit den Geschäftsführern von FORESTADENT, Bernhard und Stefan Förster, zu sprechen. Gemeinsam werfen wir unter anderem einen Blick auf die Geschichte des Unternehmens, die Feierlichkeiten rund um das Jubiläum sowie die aktuellen Trends und Entwicklungen in der Kieferorthopädie.
Bernhard Förster:
Die lange Geschichte von FORESTADENT ist geprägt von vielen Umbrüchen wie dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, der Bombardierung von Pforzheim, welche auch das Firmengebäude völlig zerstört hat. Nur durch die weitsichtige Entscheidung der Pforzheimer Unternehmer, ihre Maschinen außerhalb von Pforzheim in Sicherheit zu bringen, konnte direkt nach dem Kriegsende und Wiederaufbau die Produktion in vielen Betrieben wieder aufgenommen werden.
Den Wandel vom Schmucklieferanten hin zum Uhrenproduzenten und schlussendlich zum Hersteller für kieferorthopädische Produkte verdankt FORESTADENT, ehemals FORESTA, seiner Leidenschaft für Präzision und Qualität – und sicherlich auch einem gewissen Quäntchen Glück.
Das Thema Technologie ist ein wichtiges und zentrales Thema bei FORESTADENT – gerade in Bezug auf die aktuellen demografischen Entwicklungen und einem immer weiter fortschreitenden Technologiewandel sind zukunftsweisende Fertigungstechniken von entscheidender und marktrelevanter Tragweite.
Stefan Förster:
Familienunternehmen oder familiengeführte Unternehmen denken oft in Generationen und sind nicht von kurzfristigen Börsenereignissen beeinflusst. In Familienunternehmen kommt es darauf an, dass die beteiligten Familienmitglieder an einem Strang ziehen und das Wohl des Unternehmens und nicht die Partikularinteressen einzelner Familienmitglieder im Vordergrund stehen. Daran sind schon viele sehr bekannte Familienunternehmen gescheitert. Es gehört aber auch eine gute Portion Fleiß, Glück und Demut dazu.
Bei FORESTADENT bedeutet es jedoch auch Verpflichtung gegenüber den Mitarbeitern, welche den Weg über 115 Jahre mit uns gegangen sind und weitergehen – ein großer und wichtiger Bestandteil bei FORESTADENT und auch der Begrifflichkeit „Familie“ in ihrer erweiterten Form.
Stefan Förster:
Gerhard und Rolf Förster – Inhaber in dritter Generation – präsentierten 1974 zur Uhrenausstellung in Basel die „Digital Day Date Automatic“ von FORESTA, bei welcher Stunde, Minute, Sekunde und auch Wochentag in einer Linie geschrieben wurden – ein voller Erfolg trotz des sich bereits abzeichnenden Umbruchs in der Uhrenindustrie.
Rolf Förster erkannte schon damals die Notwendigkeit eines dritten Standbeins der Firma und versuchte den Einstieg in die Kieferorthopädie. Er besuchte direkt nach der Ausstellung in Basel mit seiner Frau die Internationale Dental-Schau in Hamburg. Beim Thema „Kieferorthopädie“ noch nicht ganz sattelfest, war er durch ein Mikrofon mit einem Kieferorthopäden verbunden, welcher auf dem Stand hinter einem Vorhang saß und ihm die fachlichen Antworten soufflierte, die er zur damaligen Zeit noch nicht beantworten konnte.
Der nicht einfache Einstieg in die Kieferorthopädie vor 50 Jahren erforderte viel Mut und Hartnäckigkeit sowie viele motivierte Mitarbeiter, welche dieses neue Geschäftsfeld mitentwickelten und für die veränderte Ausrichtung verantwortlich waren. Ohne sie gäbe es die Firma nicht mehr, denn nach dem nicht ganz freiwilligen Ausstieg aus der Uhrenindustrie in den 70er-Jahren folgte im Jahr 1998 der glückliche Verkauf der Schmuckproduktion ins Ausland, bevor auch hier ein Umbruch viele Firmen zur Aufgabe zwang.
Als Dankeschön organisieren wir im Juni 2024 für alle unsere Mitarbeiter und ihre Partner eine große Jubiläumsveranstaltung in Pforzheim.
Für unsere treuen Kunden werden wir parallel zum Graphy-Meeting und zur MAIN ZEIT in Frankfurt am Main abends eine Party organisieren, zu welcher wir unsere internationalen Partner ebenfalls eingeladen haben.
Bernhard Förster:
Wir haben uns am Datum der IDS 1974 orientiert und vom 23.4. bis 26.4.2024 ein interessantes Angebot für unsere Kunden zusammengestellt – Preise wie vor 50 Jahren auf alle Produkte bzw. deren Nachfolger, die wir schon 1974 ausgestellt haben. Darüber hinaus werden wir im Laufe des Jahres weitere spannende Aktionen durchführen.
Einen wahren Boom löste die 1972 im Rahmen der Baseler Messe vom Hause Förster präsentierte „Digital Day Date Automatic“ aus.
Stefan Förster:
Zu Beginn des Einstiegs in die Kieferorthopädie bestand die Herausforderung darin, den Verkauf zu organisieren und unsere Kunden zu erreichen. Der damals übliche Weg ging über die Dentaldepots. Die Geschäftsleitung reiste monatelang zur Akquise der Depots mehrere Zehntausend Kilometer quer durch Deutschland und versuchte erfolglos, Aufträge zu erhalten. Die Depots waren jedoch nicht an einem weiteren Anbieter in der damals noch kleinen Nische der Kieferorthopädie interessiert. Man stand kurz vor der Aufgabe des neuen Geschäftszweigs. Schließlich wurde der damals undenkbare Direktvertrieb an Praxen und Labore in Berlin gewagt, und als dann endlich der erste Auftrag von einer Berliner KFO-Praxis kam, wurde der Direktvertrieb in ganz Deutschland ausgebaut. Im Laufe der 50 Jahre wurde das Produktportfolio ständig weiterentwickelt, neue Technologien etabliert und nicht zuletzt der Vertrieb internationalisiert. FORESTADENT ist heute in über 120 Ländern aktiv und damit ein „Global Player“.
Aktuell liegt der Fokus auf unseren digitalen Produkten, und mit dem 2022 eingeführten FAS Aligner System haben wir eine solide Position im Markt erreicht und erfreuen uns eines überdurchschnittlichen Wachstums.
Sich weiterzuentwickeln heißt in einem Familienunternehmen auch, auf die nächste – in diesem Fall vierte – Generation zu setzen. So trat ich 1996 in das Unternehmen ein, mein Bruder Bernhard folgte 2018. Wir teilen uns die Geschäftsführung, wobei wir uns auf unterschiedliche Bereiche und Verantwortlichkeiten konzentrieren.
Wie hat sich Ihrer Meinung nach der Bereich der Kieferorthopädie in den letzten Jahren entwickelt und welche Herausforderungen sind Ihnen begegnet?
Stefan Förster:
Die klassische Kieferorthopädie hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und ist heute digitaler denn je. Sie ermöglicht eine präzise Diagnose, Planung und Behandlung, was zu kürzeren Behandlungszeiten und insgesamt verbesserten Ergebnissen für den Patienten führt.
Der 3D-Druck ermöglicht weitere Perspektiven unter anderem für direkt gedruckte Aligner, was in direkter Verbindung mit dem Einsatz neuer Materialien steht. Neue Technologien und Produktionsprozesse gehen somit Hand in Hand.
Zudem verzeichnet der Aligner-Markt enorme Zuwächse – für 2021 hat man diesen auf 3,45 Milliarden US-Dollar geschätzt, und er soll von 4,09 Milliarden US-Dollar in 2022 auf 16,11 Milliarden US-Dollar bis 2029 anwachsen. Diese Welle spüren wir ebenfalls bei der Akzeptanz unseres FAS Aligner Systems.
Eine weitere Herausforderung war und ist die MDR – vier Jahre Teamarbeit stecken in der „Neu“-Zulassung unserer Produkte gemäß den Richtlinien der EU. Dies ist nicht nur mit Zeit – vielmehr auch mit hohen Kosten verbunden. Als mittelständisches Unternehmen sind unsere Investitionen in allen Themen überdurchschnittlich – dies ist ein Grundpfeiler unserer Unternehmenskultur.
FORESTADENT gehört zu den führenden Anbietern dentaltechnischer Produkte für die moderne Kieferorthopädie. Was bedeutet eigentlich für Sie „modern“ – woran orientiert sich Ihr Unternehmen im Hinblick auf zeitgemäße kieferorthopädische Lösungen?
Bernhard Förster:
Ob „modern“ auf FORESTADENT zutrifft, ist schwer zu definieren. Selbstverständlich würden wir uns – der Definition folgend – so bezeichnen. Aus unternehmerischer Sicht sind unsere Anstrengungen verständlicherweise in Richtung Zukunft gebündelt.
Das Thema „Gesundheit“ gehört zu den zwölf Megatrends der Zukunft – Gesundheit ist demnach einer der größten Treiber des Wandels in Wirtschaft und Gesellschaft. Ein gutes Beispiel ist der „informierte Patient“. Kam dieser vor gar nicht allzu langer Zeit zum Arzt und hat sich vollumfänglich in dessen „Hände“ begeben, so kommen die Patienten heute mit ganz klaren Wünschen und Forderungen auf die Ärzte zu.
Wir sehen ebenfalls deutliche Veränderungen in Patientenstrukturen – ein Teil davon ist die Erwachsenenbehandlung mit festsitzenden Zahnspangen wie auch mit Alignern. Wir diskutieren bereits über Aligner in der Kinderbehandlung. Die Zielgruppen ändern sich, und wir als produzierendes Unternehmen sind damit konfrontiert, das bestehende Produktportfolio an diese neuen Anforderungen anzupassen.
Stefan Förster:
Digitalisierung, Aligner- Therapie, 3D-Druck und vor allem die KI werden uns die kommenden Jahre sehr eng begleiten. FORESTADENT hat sein digitales Produktportfolio (FAS Aligner System, UNIZ 3D-Resin-Drucker, SIMPLEX 3D-Filament- Drucker, Graphy TC-85 Resin) bereits seit einigen Jahren etabliert. Hier sehen wir uns in der Position des idealen Partners für die kieferorthopädisch tätige Praxis und statten diese mit der Flexibilität der FORESTADENT Angebote aus. In all diesen Themenfeldern und über alle Ebenen hinweg stehen wir im engen Austausch mit unseren Entwicklungspartnern und Key Opinion Leadern – national wie auch international.
Auch bei den Fortbildungsangeboten setzt sich der Trend durch, und alles rund um das „Digitale“ wird verstärkt wahrgenommen.
Auf welche Produktneuheiten und Veranstaltungen dürfen sich Kieferorthopädinnen und Kieferorthopäden in diesem Jahr freuen?
Stefan Förster:
Ende 2023 haben wir mit der fünften Generation des BioQuick® Brackets bereits die MBT-Prescription neu eingeführt – Anfang des Jahres folgten alle weiteren Prescriptions wie Roth, Trevisi, FACE und Roncone.
Im Bereich der skelettalen Verankerungen werden die kieferorthopädischen Implantate OrthoEasy in ihrem Produktangebot erweitert. Neues zum Thema Resin für den 3D-Druck aus dem Hause Graphy ist zu erwarten, und das FAS Portal für den Upload aller relevanten Informationen zur Planung der Aligner wurde in vielen Bereichen erneuert und zeichnet sich durch mehr Usability aus.
Bei den Events steht das englischsprachige Graphy-Meeting am 6. Juni in Frankfurt am Main an, gefolgt von unserem deutschen Eventformat, der MAIN ZEIT, am 7. und 8. Juni.
Anlässlich der DGKFO vom 25. bis 28. September in Freiburg im Breisgau organisieren wir zusammen mit der DGKFO einen Vorkongress – Referent ist Prof. Dr. Ravi Nanda. Ebenfalls werden wir auf der DGAO am 22. und 23. November in Köln vertreten sein, und ganz bestimmt werden wir uns auf weiteren vielen nationalen und internationalen Messen, Kongressen und Events treffen.
all about the Clip.
Familiengeführtes Unternehmen
Zentral in Pforzheim gelegen
Erforderliche Präzision erreicht man, wenn man sein Handwerk versteht. Wie wir seit über 115 Jahren. Wir verbinden Leidenschaft und Einfallsreichtum sowie Ästhetik und Feinmechanik. Nutzen wir doch die hier im Schwarzwald vorherrschende Tüftlermentalität für immer neue Ideen, welche uns, unseren Kunden und Mitarbeitern die Wege in die Zukunft ebnen.
1907 von Bernhard Förster gegründet, wurde das Unternehmen mit der Fertigung von Schmuck und Uhren groß. Seit nahezu 50 Jahren machen wir uns die stetig gewachsene Erfahrung und das Fachwissen um Oberflächenbehandlung von Metallen als auch die Präzision aus der Uhrenfertigung für unsere kieferorthopädischen Materialien zunutze. Wir schaffen mit unserem Innovationsgeist kieferorthopädische Produkte auf höchstem Qualitätsniveau. Bis heute sind wir in Familienbesitz und treffen unsere Entscheidungen auf lange Sicht und mit dem Blick auf künftige Generationen.
Mit FORESTADENT verbindet man in der Kieferorthopädie Qualität, Innovation und Präzision. Ausgehend von unserem Gründungs- und Produktionsstandort in Pforzheim liefern wir unsere Produkte und Dienstleistungen weltweit in mehr als 120 Länder.
Aktuell arbeiten ca. 250 unserer über 300 Mitarbeiter in Pforzheim. Von unserem erzielten Umsatz generieren wir mittlerweile über 70 % im Ausland. Weltweit vertraut man auf „Made in Germany“ – oder vielmehr „Made in Black Forest“ – und unser Können, das wir seit mehr als 115 Jahren permanent weiter entwickeln.
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